«So können die Baumeister Ihre Margen verbessern»

Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV, erläutert, warum er einen Besuch der Schweizer Bautagung, die am 30. November 2023 im Campus Sursee stattfindet, empfiehlt.

 

Die Schweizer Baumeister gestalten die Zukunft der Schweiz. Dabei stehen sie vor grossen Herausforderungen. Um die Bodenressourcen zu schonen, braucht es etwa innovative Lösungen für das Bauen in bereits bebauten Gebieten. Die Schweiz benötigt mehr Wohnraum, aufgrund der Energiesituation sollte dieser so energieeffizient wie möglich sein. Das fordert auch die Bauherren. «In dieser Situation ist es sinnvoll, wenn die Baumeister bereits in einer frühen Planungsphase einbezogen werden », erläutert Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes. Und fährt fort: «So können sie dank ihren Erfahrungen und Kompetenzen eigene Lösungen erarbeiten. Davon profitiert der Bauherr, denn es verbessert die Bauqualität. Das Problem ist, dass bei herkömmlichen Vertragsmodellen mit Ausschreibung die Baumeister erst in einer späten Phase ins Projekt involviert werden. Dann ist es häufig für gute Unternehmerlösungen zu spät.»

Salzmann betont, dass Baumeister ebenfalls von kooperativen Vertragsmodellen profitieren. «Herkömmliche Vertragsmodelle setzen voraus, dass die Bauherrschaft die verlangten Leistungen genau zu beschreiben vermag. Das ist lange nicht immer der Fall. Es kommt zu Bestellsänderungen und Mehrkosten. Die Risiken dafür trägt häufig der Baumeister. Er muss hinterher beim Bauherr erwirken, dass er für ausgeführte Leistungen auch tatsächlich bezahlt wird. Manchmal ist das nur auf juristischem Weg möglich. Bei kooperativen Allianzmodellen ist das anders. Baumeister und Bauherr definieren gemeinsam die Leistungen, die auch alle entgolten werden. Die Risiken und auch die Chancen werden fair auf alle Akteure verteilt. Die Baumeister werden für ihre Arbeit gerecht bezahlt. Aber nicht nur das. Im Zentrum steht nicht nur, dass jeder Akteur darauf achtet, dass seine eigene Rechnung aufgeht, sondern alle agieren im Sinne des Projektes. Das führt zu viel besseren Lösungen und Ergebnissen.»

Das tönt vielversprechend, jedenfalls in der Theorie. In der Praxis stellt sich die Frage, wie denn Projektallianzen funktionieren und wie die entsprechenden Verträge aufgesetzt werden müssen. Genau das ist das Thema der diesjährigen Schweizer Bautagung, die der SBV, der Campus Sursee und die Universität St. Gallen, Schweizerisches Institut für KMU und Unternehmertum, gemeinsam am 30. November ab 12 Uhr im Campus Sursee durchführen. Das Thema lautet: «Erfolgreiche Projekte – hohe Wertschöpfung mit IPD». Zu Wort kommen neben Fachleute, die sich in der Materie auskennen, auch Bauunternehmer wie Roman Christen von der Christen AG, der bereits Erfahrung mit IPD-Modellen sammeln konnte. Er berichtet, warum er IPD empfiehlt, was es braucht, damit IPD-Projekte umgesetzt werden können und welches seine eigenen Learnings waren.

Wie gewohnt gibt es an der Schweizer Bautagung gute Möglichkeiten fürs Networking und zu einem Austausch mit den Referenten.

Weitere Informationen zur Bautagung finden Sie hier.

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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