Städte stärker als Bau-Fortschrittsmotoren aktivieren

Städte sind zentral für die Verdichtung von Gebäuden und Strassen und für den Kampf gegen den Klimawandel. Die bisherige Bilanz ist aber durchzogen.

 

Die Bevölkerung wächst primär in den Städten und Umgebung, eine Verdichtung bei Gebäuden und Infrastruktur ist daher notwendig. Wesentlich fortgeschritten sind die Gemeinden bei der Verdichtung des Verkehrs. Die Verkehrsdichte, berechnet als Verhältnis zwischen Anzahl Personenwagen pro Hektar Strassenfläche, hat in der letzten Dekade in über 1800 Gemeinden zugenommen und in rund 250 Gemeinden abgenommen, dabei ist die Anzahl Personenwagen in 96 Prozent der Gemeinden gestiegen. Der eigene Wagen wird auch künftig das bevorzugte Verkehrsmittel bleiben.

Im Jahr 2017 belegten im Schweizer Städteschnitt 0.615 Menschen ein Zimmer, bloss damit diese Zimmerdichte fünf Jahre später um 1.4% sinkt. In 60 Prozent der 170 Städte (für welche Daten verfügbar sind) hat die Zimmerdichte abgenommen, in 35Prozent blieb sie gleich und bloss in 5 Prozent der Städte stieg sie. Die Schweizer Städte müssen der Zersiedelung in Zukunft stärker entgegenwirken.

 

City Statistik D

 

Bloss in 35 der 170 Städte ist die Hälfte der Wohnungen jünger als 40 Jahre. Dies zeigt, wie langwierig es ist, den Gebäudepark umfassend zu verdichten und zu sanieren. Wohnungen jüngeren Datums gelten als wesentlich energiesparender und umweltfreundlicher als jene, die vor 1980 erbaut wurden. Man könnte annehmen, dass junge Gebäude eher auf umweltfreundliche Heizungssysteme setzen würden als ältere Gebäude. Dieser Zusammenhang ist aber nur schwach ausgeprägt. Obwohl die Wohnungen in Basel und Bern nahezu gleich alt sind, verfügen 62 Prozent der Basler Wohnungen über eine umweltfreundliche Heizung (kein Öl oder Gas), während es nur 16 Prozent in Bern sind. Dies bedeutet, dass selbst in relativ modernen energetischen Gebäuden längst nicht immer ein umweltfreundliches Heizsystem ausgewählt wurde. 

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Luiza Maria Maniera

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