Verschiedene Wege führen ans Ziel

Die Veränderungen in Umwelt und Gesellschaft haben auch Auswirkungen auf die Bildungsanbieter. Der Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» schafft die Voraussetzungen für innovative Ausbildungen und Prüfungen. Zeitgemässe Ausbildungsprogramme, Ausbildungsinstitutionen mit neuen Lehr- und Lernformen und attraktive Arbeitsbedingungen wirken gegen den Fachkräftemangel.

 

Noch nie war der Zugang zu Informationen so einfach wie heute. Wie etwas funktioniert, erfahren die Jugendlichen via Videos auf TikTok oder Youtube. Sie sind daher sehr gut informiert und vernetzt. Die Kehrseite der Medaille ist eine ständige Reizüberflutung sowie eine hohe Ablenkung. Viele junge Leute bekunden Mühe, an einer Aufgabe ohne Hilfsmittel dranzubleiben. Unser Alltag ist geprägt von technologischen Helfern und immer enger getaktet, was mehr Flexibilität und massgeschneiderte Lösungen erfordert. Diese Ausgangslage bedingt, dass Ausbildungsstätten neue Wege beim Wissenstransfer beschreiten müssen. Der Frontalunterricht vor Ort funktioniert nicht wie in früheren Zeiten, zielführender sind die Aufbereitung von digitalen Lerninhalten und hybride Unterrichtsformen. Dabei gibt es aber nicht einen einzigen richtigen Weg, wie Franziska Frey, Bereich Bildung SBV, betont. «Jede Institution muss ihren eigenen Weg finden.» Der Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» setzt dabei die Leitplanken und dient als Taktgeber. Die Revision der Berufsabschlüsse legt die Grundlage für Innovation bei den Bildungsanbietern. Die Schulen haben schweizweit neue Ausbildungsprogramme und -modelle erarbeitet, was auch die Integration neuer Vermittlungsformen erfordert und ermöglicht. «Bei der Modernisierung der Bildungslandschaft im Bauhauptgewerbe müssen aber alle Akteure an einem Strang ziehen, damit das Ergebnis gelingt», weiss Frey. «Der SBV hat die Wünsche und Bedürfnisse der Branche hinsichtlich Bildung mit dem Masterplan in eine formgebende Vision übersetzt. Im Vordergrund steht die Handlungskompetenzorientierung – die Talente sollen so lang wie möglich im Arbeitsprozess, also direkt in der Branche, ausgebildet werden. Dies erfordert insbesondere für die Nachwuchskader eine geschickte Kombination aus Berufspraxis und schulischer Ausbildung. Die Herausforderung für Bildungsanbieter und Unternehmen liegt damit in der Begleitung und Umsetzung dieser neuen Ausbildungsformen.

 

Vor Ort oder nicht?

Die einzelnen Bildungsinstitutionen würden derzeit, weiss Frey, verschiedene Modelle ausprobieren. So setzen einige Bildungsanbieter auf hybride Unterrichtsformen, bei denen ein Teil der Lerninhalte im Klassenverbund vor Ort und ein anderer Teil im eigenen Lerntempo individuell erarbeitet wird. Andere Schulen setzen auf komplett neue Ausbildungen oder modulare Modelle mit Lerncoaches. Die Innovation hält bei den Bildungsanbietern in unterschiedlicher Ausprägung und Form Einzug. Der SBV als Dienstleister, Vermittler und Enabler in der Transformation bietet den Institutionen dabei eine Plattform zum Austausch und zur Inspiration an. «Nur wenn alle zusammenarbeiten, greift die Innovation auch bei den Menschen», erläutert Frey. Und fährt fort: «Die Innovationen im Bildungsbereich sind eine mögliche Stellschraube gegen den Fachkräftemangel.»

 

 

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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