Wie eine Familie

Neubau Schulhaus und Dreifach-Turnhalle in Reinach BL

Ein grosses Bauprojekt, bei dem vor allem Sichtbeton zum Einsatz kommt? «Challenge accepted». Ein Bauführer und ein Polier bei der Marti AG Basel zeigen, wie das gelingt und welche Rolle zielstrebige Lernende dabei spielen.

 

Luca Allemann schlägt Nägel in die Schalungsbretter an der Beton-Decke des neuen Schulhauses. Einen nach dem anderen. «So hält’s», sagt der 25-jährige Lernende. Seit Januar 2023 ist er auf der Baustelle, so wie Florian Mohler (22), der ein paar Meter nebenan an der neuen Dreifach-Turnhalle arbeitet. Beide sind im dritten Lehrjahr zur Ausbildung zum Maurer. Sie sind zwei von aktuell neun Lernenden in der Hochbau-Abteilung von Marti Basel. Für ein Projekt dieser Grössenordnung braucht es Personal, gut geschultes Personal. Die Marti AG Basel stellt rund 20 Leute für die Hochbau-Arbeiten. Dabei übernehmen diese nur einen Bruchteil der Arbeiten am Bauprojekt: den Beton. 80 Prozent davon ist recycelt. Der Generalunternehmer Gross, der für das Projekt die Gesamtverantwortung hat, legt grossen Wert darauf, dass der Minergie-Eco-Bau durch und durch nachhaltig ist.

 

 

Sichtbeton – gewusst wie

Eine Herausforderung für ein eingespieltes Team: Genau das bilden Bauführer Joffrey Maurer und Polier Mathias Walliser. Der Bauführer kümmert sich um Kosten, Sicherheit, Termine und den Kundenkontakt, der Polier ist für die Ausführung und Organisation auf der Baustelle zuständig. «Es ist wichtig, dass es im Team funktioniert», sagt Bauführer Joffrey Maurer. Schliesslich sähen sie sich öfters als ihre eigenen Frauen. «Wir sind wie eine Familie.»

 

Für ein Projekt dieser Grössenordnung braucht es Personal, gut geschultes Personal.

 

 

Bei der Sichtbeton-Schalungsplanung muss alles, was bei einem herkömmlichen Stahlbetonbau problemlos angewendet werden kann, kritisch hinterfragt werden. Sämtliche verwendete Materialien und Einzelarbeitsschritte müssen akribisch geplant werden. Denn die Beurteilung des Endresultats hängt stark von «kosmetischen Fehlern» ab, selbst wenn diese nur einen Bruchteil der gesamten Leistungserbringung ausmachen.

Polier Mathias Walliser hat in Zusammenarbeit mit dem Werkhof Spezialschalungen konzipiert – vom angebrachten Beton ist gut 70 % Sichtbeton. Ist er erst mal angebracht, gilt es den aufwändig produzierten Beton bis zum Bauende zu schützen.

 

Man muss die richtige Mannschaft für die richtige Arbeit haben. Sichtbeton ist eine Kunst, man muss überlegt arbeiten.

Köpfchen statt Bizeps

Die richtige Mannschaft zu finden ist in Zeiten von frappierendem Personalmangel nicht ganz einfach. Umso wichtiger ist die Investition in die Ausbildung des Nachwuchs. «Wenn die Lernenden Interesse und Potenzial aufweisen, investieren wir gerne in Ihre weitere Fortbildung», sagt Joffrey Maurer. Wer bei Marti die Ausbildung macht, kommt mit allen Arbeitsschritten in Berührung. «Die machen alles mit, lernen eines nach dem anderen», führt der Bauführer weiter aus. Dabei sei eines besonders wichtig: «Die Lernenden müssen alles mit dem Kopf machen, nicht mit dem Bizeps».

Die zwei zielstrebigen Maurer-Lernenden Luca und Florian haben diese Lektion in ihrer Ausbildung gelernt. Für Luca ist es die zweite Ausbildung. «Zusammen mit der Lehre zum Bauzeichner habe ich nun die Planung und die Ausführung gesehen», weiss Luca Allemann. Eine ideale Grundlage, um sich später zum Bauführer weiterzubilden. Das gleiche Ziel hat auch Florian. Dieser entschied sich nach bestandener Matur am Gymnasium für ein Praktikum bei der Marti AG. Er wollte erst ein Ingenieur-Studium machen, begründet er seinen etwas ungewohnten Werdegang. Doch nach der Zeit auf dem Bau, welche ihm überraschend gut gefiel, änderte er seine Pläne. «Ich entschied mich dazu, richtig anzupacken und anstelle eines Studiums die Lehre als Maurer zu machen.»

 

Verschiedene Wege führen ans Ziel

Luca und Florian sind zufrieden mit ihrer Entscheidung. Beide lieben sie die Arbeit im Team. «Ich bin ziemlich stolz auf meinen Beruf», sagt Florian. «Es ist sehr fundamental, ein Haus zu bauen.» Luca Allemann pflichtet ihm bei. «Man ist stolz, wenn man durch Basel fährt, wenn man all die Gebäude sieht, an denen man mitwirkte.»

Kein Wunder, empfehlen die beiden die Maurer-Ausbildung weiter. «Auch wenn man in der Schule nicht sehr stark ist, kann man als Maurer anfangen, Erfahrungen sammeln und schlussendlich Karriere machen», ist Luca Allemann überzeugt. Und Florian doppelt nach: «Man muss nie Angst haben, dass man keinen Beruf hat. Der Bau entwickelt sich weiter, aber uns braucht es.»

 

 

Die beiden Lernenden erhielten mittlerweile die positiven Resultate zur Lehrabschlussprüfung  – Gratulation! 🎉

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Petra Stocker

Kampagnenleiterin Berufsmarketing

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