Wie rot-grüne Vorstösse den Wohnungsmangel zementieren

Der Wohnungsmangel in der Schweiz kann nur behoben werden, wenn der bestehende Wohnraum effizienter genutzt wird: mehr Wohnungen auf bereits bebaute Flächen. Politisch rot-grüne Vorstösse hingegen zementieren die Mangellage.

Der Wohnungsmangel in der Schweiz kann nur behoben werden, wenn der bestehende Wohnraum effizienter genutzt wird: mehr Wohnungen auf bereits bebaute Flächen. Politisch rot-grüne Vorstösse hingegen zementieren die Mangellage.

In der Schweiz stehen nur noch 1,15 Prozent der Wohnungen leer, in Basel-Land bloss 0,92 Prozent und in Basel-Stadt 1,07 Prozent. Wohnungsnot herrscht in der Stadt Basel laut eigener Definition, wenn der Leerstand maximal 1,5 Prozent beträgt. Per Ende Mai 2022 wurde die politisch rot-grüne «Wohnschutzinitiative» der Stadt Basel umgesetzt. Sanierung, Umbau sowie Abbruch mit Neubau brauchen nun eine zusätzliche Bewilligung, wenn Wohnungsnot herrscht. Die Mietpreise sind strikt gedeckelt und werden von einer Kommission überprüft.

Regulierungen verursachen höhere Mieten und reduzieren Wohnfläche

Dadurch werden jedoch nicht mehr, sondern weniger Wohnungen geschaffen: Seit Ende Mai 2022 haben die Wohnbaugesuche in Basel-Stadt um 30 Prozent abgenommen im Vergleich zu den zwölf Monaten davor (schweizweit bloss 3 Prozent). Der Wohnungsmangel wird durch solch rot-grünen Vorstösse zementiert.

Basel folgt Genf, das den Wohnungsmarkt schon seit langer Zeit streng reguliert. Trotz strikter Regeln ist der Leerstand in Genf fast schweizweit am tiefsten, die Mieten aber am höchsten. Je Franken Miete erhält man am wenigsten Wohnfläche, 25 Prozent weniger als im Landesschnitt. Genf führt uns vor, wie kontraproduktiv Regulierungen im Wohnungsmarkt sind. Häuser verfallen und sind schlecht isoliert, weil Sanierungen über viele Jahre ausbleiben.

Wohnraum effizienter nutzen

Der bestehende Wohnraum wird nicht effizient genutzt, weil die «Besitzstandswahrung» einen Keil zwischen die Mietpreise für Bestands- und neuen Wohnungen treibt. Ältere Menschen leben meist viele Jahre in ihren Wohnungen und Häusern. Mit der Zeit wird jedoch die Wohnung zu gross, weil der Nachwuchs auszieht oder der Partner verstirbt. Ein Über-65-Jähriger beansprucht im Schnitt 71 Quadratmeter, das sind 50-60 Prozent mehr als die jüngeren Generationen. Auch wenn die älteren Bewohner bereit sind, in eine kleinere Bleibe umzuziehen, so müssten sie dort oftmals höhere Mieten bezahlen als in der alten Wohnung. Familien, welche den Platz eher benötigen, bleiben aussen vor.

Der Schweizerische Baumeisterverband und seine Sektion der Region Basel setzen sich dafür ein, dass der Wohnraum effizienter genutzt wird und dass die Regeln zielführend gelockert werden, um die Verdichtung voranzubringen und damit den Wohnungsmangel zu beheben. In Städten wie etwa Basel, Zürich oder Genf sind fast keine freien Flächen mehr verfügbar, alte Bauten müssen entweder saniert und aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt werden. Ersatzneubauten nutzen eine gegebene Grundstücksfläche wesentlich besser aus und sind viel energieeffizienter. Rot-grüne Vorstösse für mehr Regulierung bewirken hingegen das Gegenteil von dem, was sie der Bevölkerung versprechen.

Dieser Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe der «tribune» erschienen. Das Wirtschaftmagazin der Handelskammer beider Basel (HKBB) widmet sich der Entwicklungsbremse Bürokratie in städtischen Gebieten. Lesen Sie hier weitere Beiträge mit Bezug zum Bau in der die «tribune».

 

 

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