Wohnbau-Offensive in den Städten nötig

Der Wohnraum in den Ballungsgebieten wird knapper. Wer in Städten jedoch bauen will, sieht sich mit einer überbordenden Bürokratie konfrontiert. Überregulierungen müssen abgebaut, Einsprachen reduziert und die Rechtmittelverfahren effizienter gestaltet werden.

 

Der Bewilligungsprozess für neue Wohnungen dauert gemäss einer Studie der UBS durchschnittlich 230 Tage – 20 Prozent länger als im 2015. Als Gründe dafür nennt selbst die Zürcher Stadtregierung unter anderem den «Anstieg der Regulierungsdichte und der Rechtsmittelverfahren», welche zu einer steigenden Komplexität führen würden. So erstaunt es nicht, dass die Wohnbautätigkeit in der Schweiz von 53'000 Wohnungen im 2018 auf 43'000 im 2023 gesunken ist. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Eine Angebotslücke von 7'000 bis 10'000 Wohnungen pro Jahr ist die Folge. Kumuliert mit dem Wachstum der Bevölkerung führt dies vor allem in den Städten zu einer steigenden Verknappung des Wohnungsangebots. Es besteht Handlungsbedarf!

 

Wohnungsbau rasch und einfach ermöglichen

Mehr Wohnraum entsteht, wenn rasch gebaut bzw. umgebaut wird. Dazu müssen die Auflagen an Baubewilligungen in verdichteter Bauweise reduziert werden. In den kantonalen Richt- und kommunalen Nutzungsplänen sind Verdichtungshemnisse wie zu tiefe Ausnützungsziffern oder zu grosse Grenzabstände auszumerzen. Einsprachen gegen Bauprojekte haben in den letzten Jahren massiv zugenommen – leider auch die rein querulatorischen. So wird derzeit allein in der Stadt Zürich der Bau von rund 1'000 Wohnungen blockiert. Solche Einsprachen sollen durch eine Kostenauflage für Einsprechende sowie eine Verwesentlichung der Einsprachemöglichkeiten reduziert werden. In einer transparenten Interessenabwägung muss der Wohnungsbau zudem mindestens gleich hoch gewichtet werden wie der Ortsbild- und Denkmalschutz.

Dafür setzt sich der SBV am «Runden Tisch Wohnungsknappheit» des Bundesamts für Wohnungswesen ein. Weitere Ansätze zur Schaffung von mehr Wohnraum finden sich in der Agenda 125.0 des SBV.

Über den Autor

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Romana Heuberger

Senior Spezialistin Public Affairs

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