Als Grundbauer hoch hinaus

Im Einsatz beim Projekt «Schilthorn 20XX»

Vor 50 Jahren war James Bond in «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» auf dem Schilthorn im Einsatz. Zurzeit sind am «Piz Gloria» nun andere Spezialisten am Werk: Grundbauer der Gasser Felstechnik AG legen das Fundament für den Bau der steilsten Seilbahn der Welt.

 

Eine der drei neuen Luftseilbahn-Sektionen, die künftig die Reisezeit auf das 2970 Meter hohe Schilthorn um 10 Minuten verkürzen, wird die steilste der Welt sein - mit einer maximalen Steigung von fast 160 %. Das Fundament für diesen Rekord legt in schwindelerregender Höhe ein Team von Grundbauern der Gasser Felstechnik AG. Patrick von Atzigen trägt als Chefpolier die Verantwortung für die drei Baustellen, wo die Fundamente für die grossen Masten auf dem Weg zum Berggipfel hoch gebaut werden. Dafür braucht es grosse Mengen an Beton – doch wie bringt man den in die bergige Höhe?

 

Kreativ werden beim Materialtransport

Es ist die grösste Challenge beim Bauprojekt «Schilthorn 20XX». «Mit einem Lastwagen kommt man hier nirgends hin», stellt Patrick von Atzigen fest. Es ist an ihm, zusammen mit einem Team von drei weiteren Polieren, das Inventar, Material und Personal zu koordinieren und zu organisieren. Die Lösung: die Material-Seilbahn transportiert Kies und Zement zum Dorf Mürren hoch, wo dann der Beton mit einem Fahrmischer durchs Dorf und zu den Baustellen gefahren wird.

 

Patrick von Atzigens Team macht zurzeit einen Aushub für einen 11 Meter tiefen Schacht. «Hier war vorher Weideland von der Alp», berichtet Patrick von Atzigen. Ein Wanderweg, der hier durchführte, wurde umgeleitet. Dort also, wo sonst Touristen, Wanderer und Tiere ihre Zeit vertreiben, ist nun das Gasser-Team am Werk. Für die Projektdauer hat sich das Team im Berner Oberland einquartiert. «Beim gemeinsamen Znacht sprechen wir oft über die Erfolge des Tages und diskutieren zusammen - das fördert den Teamgeist», sagt der Polier. Neben ihm sind Maschinisten, Bohrmaschinisten, Kranführer und ein Grundbau-Lernender vor Ort.

 

 

Es gibt kein schlechtes Wetter

«Wir haben viele Allrounder im Team  – für solch herausfordernde Projekte braucht es flexible Leute», weiss Leiterin Spezialtiefbau Sandra Imboden. Flexibilität sei im Gebirgsbau matchentscheidend. Ein Mechaniker könne nicht einfach schnell mal vorbei kommen. «Man muss kleinere Dinge auch selbst reparieren können, damit man zügig wieder weiterarbeiten kann», gibt sie ihre Erfahrungen weiter.  Sandra Imboden ist bei der Gasser Felstechnik AG auch zuständig für die lernenden Grundbauer, so wie Simon von Wyl, der im zweiten Lehrjahr seiner Zweitausbildung ist. Beim Bau der neuen Seilbahn bedient er die Zementpumpe und sorgt dafür, dass genügend Wasser auf der Baustelle ist. Auch sein Aufgabengebiet wird immer grösser, so wurde er heute etwa am Bohrbagger eingeschult. Etwas bleibt bei allen Aufgaben gleich.

Man ist draussen, im Dreck – aber das gefällt mir

Simon von Wyl
Grundbau-Lernender Gasser Felstechnik AG

Grundbauer auf Tour de Suisse

Als Grundbauer ist Simon körperlich gefordert – aber es braucht auch die richtige Geisteshaltung. In seinem Beruf kommt Simon in der ganzen Schweiz herum, er arbeitet oft weit weg von zuhause. «Mit der heutigen Technik hat man schnell mal per Video mit der Freundin oder der Familie telefoniert», sagt er. Seine Arbeit führte den Lernenden schon vom Vierwaldstättersee zu den Weinbergen am Genfersee und zum Jungfraujoch. Er weiss, dass ihn eine Fahrt mit der neuen Schilthornbahn auch mit Stolz erfüllen wird. «Als Grundbauer ist es so, dass man unsere Arbeit am Schluss nicht mehr sieht», sagt Simon. Aber sie bildet das Fundament für all das, was man sieht, und darauf darf er stolz sein.

 

 

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Petra Stocker

Kampagnenleiterin Berufsmarketing

[email protected]

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