Das Haus der Zukunft

Die Messer Schweiz AG in Lenzburg arbeitet an einer Innovation, die nicht nur die Mobilität verändern könnte, sondern auch die Art und Weise, wie wir Häuser bauen. Ein Blick in die Zukunft, in das Zeitalter des Wasserstoffs.

Die Aufbereitung und Verwendung von Gas begleitet ihn schon ein halbes Leben lang – seit 33 Jahren ist Dr. Hans Kellner im Gasgeschäft tätig. Der Geschäftsführer der Messer Schweiz AG ist sich sicher: Gas wird auch in Zukunft den Alltag von Menschen prägen. Allerdings nicht so, wie wir es uns bislang gewohnt sind.

Als einer der führenden Gasanbieter in der Schweiz beschäftigt sich die die Messer Schweiz AG stark mit der zukünftigen Nutzung von Gasen. Bei einem Innovations-Projekt steht die neuartige Speicherung und Verdichtung von Wasserstoff im Fokus. Das Thema nimmt an Fahrt auf, vor allem noch in Bezug auf die Mobilität, doch bald schon wird die Technologie auch beeinflussen, wie Häuser gebaut werden.

Wasserstoff im Haus

«Wasserstoff ist ein Gas mit extrem hohem Energiegehalt, und praktisch unbegrenzt auf unserer Erde», sagt Hans Kellner. Deswegen ist für ihn jetzt schon klar: Langfristig wird sich Wasserstoff unter den verschiedenen Technologien zur Energiegewinnung durchsetzen. Mit der Entwicklung eines Metallhybridspeichers ist bereits ein grosser Schritt nach vorne getan. Denn damit lässt sich Wasserstoff, der vor Ort durch Solarstrom gewonnen wird, unter niedrigem Druck speichern. Wie von einem Schwamm wird darin Wasserstoff aufgesogen. Geht es nach Hans Kellner, wird künftig jedes Haus einen solchen Speicher integriert haben, und daraus Energie beziehen. Um zu heizen, zu kochen, Strom zu generieren oder das eigene Wasserstoffauto zu betanken. Die dazu passende Tankstelle für jedermann ist bereits entwickelt und wurde kürzlich von der Messer Schweiz AG vorgestellt.

Eine Frage des Geldes … und der Zeit

In der Schweiz gibt es in Brütten bereits ein autarkes Haus, das genauso funktioniert. Noch sind die Kosten für die Integration dieser Technologie hoch, da es bislang keine Serienfertigungen gibt. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Häuser folgen, bis irgendwann in jeder Siedlung Wasserstoff verwendet wird. In der Zwischenzeit rät Hans Kellner jedem Bauunternehmer, die Technologie im Auge zu behalten. “Keiner kauft sich heute noch eine Kohleheizung. Wer nicht mit der Zeit geht, ist irgendwann weg vom Fenster.”

Erneuerbare Energien, und damit auch High-Tech-Innovationen, sind zunehmend Bestandteil unseres beruflichen Alltags. Die Substanz, womit gebaut wird, bleibt gleich. Doch wie Häuser mit Energie versorgt werden, wird sich in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Der Weg zum autarken Eigenheim ist nicht mehr weit.

Die Bilder wurden von der Messer Schweiz AG zur Verfügung gestellt.

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Schweizerischer Baumeisterverband

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