Entwicklung der Löhne, Alters- und Nationalitätsstruktur im 2023 Die Bauarbeiter verdienen mit Abstand die höchsten gewerblichen Löhne der Schweiz. Die Löhne sind ein Instrument, damit sich Baufirmen am Arbeitsmarkt differenzieren und die benötigten Fachkräfte anziehen können. Mittwoch, 15.11.2023 | 08:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Entwicklung der Löhne, Alters- und Nationalitätsstruktur im 2023 Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Höchste gewerbliche Löhne der Schweiz In den letzten beiden Jahren sind die Löhne im Bauhauptgewerbe um über 4 Prozent gestiegen, im Vergleich mit 2016 sind die Löhne des LMV-Personals im Durchschnitt um 6% gestiegen. Mehrheitlich sind die Löhne für alle Lohnklassen in diesem 7-Jahres-Intervall fast jährlich gestiegen. Per 2023 hatten die Sozialpartner eine kollektive Lohnerhöhung von 150 Franken pro Monat beschlossen. Die Löhne sind damit 2023 um 1.9 bis 3.0 Prozent gestiegen. Bereits 2022 erhöhten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes die Löhne individuell, was zu einer durchschnittlichen Lohnsteigerung von 1.5 Prozent geführt hatte. Den Arbeiterinnen und Arbeitern des Bauhauptgewerbes wird durchschnittlich 13 mal jährlich 6300 Franken ausbezahlt, Polieren über 8 000 Franken. Dies sind die mit Abstand höchsten gewerblichen Löhne der Schweiz. Es wäre vorteilhaft, die Löhne 2024 individuell nochmals anzuheben, um mit der Inflation Schritt zu halten und gute Leistungen mit einer Reallohnerhöhung zu belohnen. Die benötigten Fachkräfte können so gehalten und die Pensionierungswelle abgemildert werden. × 2. Produktivität der Branche aufbauen Die Produktivität der Bauarbeiter wirkt sich nicht linear – sie steigt in jungen Jahren mit jedem Jahr, erreicht den Höhepunkt im Alter von etwa 50 Jahren, dann nimmt sie wieder ab. Dabei liegt die höchste Produktivität generell in den Altersgruppen 30-39 und 40-49 Jahre. Die Bauarbeiter sind heute im Durchschnitt 43.5 Jahre alt. Das Alter und die Erfahrung haben einen Einfluss auf die Produktivität von Mitarbeitern. Man kann sich das Verhältnis von Alter zu Produktivität als ein umgekehrtes «U» vorstellen: die jüngeren und älteren sind eher unterdurchschnittlich produktiv, die Spitze der Produktivität wird etwa im Alter von 50 Jahren erreicht. 2010, vor 13 Jahren, waren 56% der Bauarbeiter zwischen 30 bis 49 Jahre alt. Heute ist dieser Anteil auf etwa 53% gesunken. Die Anteile an den Flügeln der Altersverteilung haben damit zugenommen. Die Älteren, also über 50-Jährigen, haben markant zugelegt: von 26% im 2010 auf nun fast 37%. Die Jüngsten hingegen sanken von 18% auf 10%. Gemäss Prognose wurde der Zenit aber bereits erreicht. Das durchschnittliche Alter und der Anteil der über 50-Jährigen dürften in den nächsten beiden Dekaden sinken. Diese leichte Verjüngungskur könnte die Produktivität der Branche leicht anheben. × 3. Bauarbeiter für die Baubranche motivieren Zwei Drittel des Baustellenpersonals kommen aus der Schweiz (35.45%) und Portugal (31.61%). Die beiden Nationalitäten verhielten sich meist gegensätzlich über die Zeit. Stieg das Gewicht der einen Nationalität, sank jenes der anderen. Der Schweizer Anteil ist zwischen 2019 und 2022 jährlich leicht gestiegen, 2023 nahm er um einen Prozentpunkt ab. Trotz der von der portugiesischen Regierung aufgesetzten Programme und finanziellen Anreize, welche die ausgewanderten Portugiesen in ihr Heimatland zurücklocken sollen, stieg der portugiesische Anteil 2023 um etwa 1 Prozent. Dieser Anteil reicht aber nicht, um für die Pensionierungswelle zu kompensieren. Auch aus Ex-Jugoslawien, Deutschland oder Frankreich stammten 2023 weniger Bauarbeiter. Das ausländische Baupersonal macht 64.55% des Baustellenpersonals und ermöglicht die Produktivität der Baubranche aufrecht zu halten. Die guten Löhne der Schweizer Baubranche sollten sie 2024 motivieren und ihnen ermöglichen, durch ihre Leistung dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. × 4. Attraktiv auf dem Markt bleiben Die Lebenshaltungskosten und die Konjunktur variieren von Ort zu Ort, dadurch schwanken die Löhne zwischen den Kantonen um ein paar Hundert Franken. Der höchste Monatslohn wird in der Region Nordwestschweiz gezahlt (6 509 Franken), gefolgt von Zürich--Schaffhausen mit 6 472 Franken und der Zentralschweiz mit 6 407 CHF. Eine Baufirma bleibt auch dank dem Lohn attraktiv für Arbeitsnehmer und kann sich damit von anderen regionalen Unternehmen differenzieren. Er ist mitentscheidend, um Fachkräfte zu halten und Anreize für Fortbildungen zu setzen. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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