Gezielt Baukompetenzen durch breite Weiterbildungsmöglichkeiten erhöhen Ob im Ausland oder Inland, Weiterbildungskurse prägen die künftige Leistung und ermöglichen Karrierechancen. Der Bedarf an Fachkräften bleibt ungebrochen hoch. Mittwoch, 4.5.2022 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Gezielt Baukompetenzen durch breite Weiterbildungsmöglichkeiten erhöhen Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 1. Mehr Fachkräfte dank Auslandskursen Fast 30% des heutigen Baustellenpersonals stammt aus Portugal, weitere 4% aus Spanien. Die Kurse existieren seit rund 30 Jahren. Früher haben die Kursteilnehmer die Wintermonate oft in ihrer Heimat verbracht. Schweizer Bauunternehmen wollten die Gelegenheit nutzen, um spanische und portugiesische Mitarbeiter mit den schweizerischen Baumethoden und Baumaterialien vertraut zu machen. Wer den Kurs erfolgreich besteht, hat das Recht und die Pflicht in der Schweiz zu arbeiten. Der Mitarbeiter wird der Lohnklasse A zugeteilt. In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl der Portugiesen in der Lohnklassen A um 2.400 Personen gestiegen. Rund 20% davon dürften einen Kurs in Portugal absolviert haben. Auch dank der Auslandskurse dürften einige Portugiesen auf der Karriereleiter aufgestiegen sein. Vor 10 Jahren waren 28% der Portugiesen in der Lohnklasse A zu finden, heutzutage sind es bereits 37%. Die demographischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Die Nachfrage nach den Kursen hat abgenommen, in Spanien findet 2022 gar kein Kurs mehr statt. Es stellt sich daher die Frage, ob die Kurse noch den modernen Bedürfnissen der Arbeitnehmer und Baufirmen entsprechen. Deshalb ist eine Überarbeitung des Angebots geplant. × 2. 20% mehr erfolgreiche Prüfungen zum Baumaschinenführer Die meisten Arbeiten auf der Baustelle werden mit Werkzeugen und Maschinen verrichtet. Es gibt sehr viele unterschiedliche Aufgaben, entsprechend vielfältig sind die verfügbaren Baumaschinen. Eine zugehörige Weiterbildung ist unabdingbar. Grob 2.000 Beschäftigte pro Jahr entscheiden sich, eine der sieben Fortbildungen für verschiedene Baumaschinen zu absolvieren. Während sich im Jahr 2020 etwa 1.900 Absolventen über das Diplom freuen konnten, waren es 2021 schon 2.300 – ein Plus von 20%. Baumaschinen mit einem Leergewicht zwischen 2 und 5 Tonnen stellen das Gros dar, im Tessin und der Deutschschweiz erwirbt jeweils die Hälfte aller Absolventen einen M1-Abschluss, in der Romandie gar 80%. Der M2-Ausweis ist am zweitbeliebtesten, er befähigt zur Führung von hydraulischen Pneu- und Raupenbaggern ab 5 Tonnen Gewicht. × 3. Kranführer: beliebte Ausbildung trotzt Corona Es gibt in der Schweiz mehrere Ausbildungsstätten, die Kurse und Prüfungen zu Krankführern anbieten. Dabei wird zwischen dem Kranführerausweis A und B unterschieden: Der Ausweis A gilt für Fahrzeugkrane beispielsweise Autokrane, Mobilkrane, Raupenkrane und Anhängerkrane, mit Seilwinde ausgerüstete Schienenkrane und Teleskopstapler. Der Ausweis B hingegen bezieht sich auf Turmdrehkrane, etwa Obendreher-, Untendreher- und Wippkrane. Die Anforderungen an den beiden Krantypen sind damit unterschiedlich. Im Jahr 2020 ist die Absolventenzahl scheinbar zurückgegangen bevor sie sich 2021 wieder erholt hat. Die Ursache ist bei Corona zu suchen: aufgrund der Pandemie mussten manche Absolventenprüfungen verschoben werden. Die Ausbildung zum Kranführer ist weiterhin beliebt und stabil. Allein die K-BMF akkreditierten Ausbildungsstätten bilden jedes Jahr gut 1.750 Kranführer aus. × 4. 25% mehr Lohn für Maurer - bereits seit 120 Jahren Fachkräfte haben auf dem Bau eine lange Tradition, Bildung und Weiterbildung zahlte sich schon immer aus. Die Grafik zeigt, wieviel Prozent mehr Lohn ein qualifizierter Maurer gegenüber einem Hilfsarbeiter im Durchschnitt erhält, und zwar bereits seit dem Jahr 1900. Der qualifizierte Maurer bezeichnet einen Maurer mit EFZ-Lehrabschluss (Lohnklasse Q), der Hilfsarbeiter einen Bauarbeiter ohne Fachkenntnisse (Lohnklasse C), früher Handlanger genannt. Der Maurer verdient im Jahrhundertdurchschnitt 25% mehr als ein Hilfsarbeiter. Dieser Lohnzuschlag von 25% ist ein etablierter Fakt, er besteht schon seit mehr als 100 Jahren. In manchen Jahren war der Aufschlag etwas höher, in anderen Jahren leicht tiefer. Aktuell liegt der Aufschlag sehr nahe am historischen Durchschnitt. Es lohnt sich daher, die dreijährige EFZ-Lehre zum Maurer zu absolvieren. Zudem stehen einem qualifizierten Maurer anschliessend noch weitere Türen und Karrierepfade offen, etwa zum Vorarbeiter, Polier, Bauführer und Baumeister. × 5. Mehr Bau-Poliere mit eidg. Fachausweis im Hochbau und Tiefbau als vor fünf Jahren Poliere sind die mit am stärksten gesuchten Arbeitskräfte im Bauhauptgewerbe überhaupt. Ihre Arbeitslosenquote bewegt sich bei sehr tiefen 1-2%. Bereits ein 30-jähriger Baupolier verdient mehr als 100.000 Franken im Jahr. In der Deutschschweiz bestehen rund 150 Kandidaten jährlich die eidg. Berufsprüfung für Bau-Poliere (Hoch-/Tiefbau). In der Romandie und im Tessin sind es 25 bzw. 11 Poliere pro Jahr. Angesichts des Fachkräftemangels ist es sehr erfreulich, dass die Anzahl der Absolventen seit dem Jahr 2017 – damals wurden 160 Neupoliere gezählt - gesteigert werden konnte. 2022 haben 180 Beschäftigte die eidg. Bau-Polierprüfung erfolgreich abgeschlossen. Auf mittlere Sicht werden aber vermutlich noch mehr Poliere benötigt, weil sich über ein Drittel aller Poliere in den nächsten 10 Jahren pensionieren lassen wird. Daher bleibt es wichtig, aus allen Lohnklassen Beschäftigte zu motivieren, sich weiterzubilden. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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