Im Einsatz für eine schönere Schweiz

martifuture camp im Lötschental

Auf über 2000 Metern im Wallis arbeiten Strassenbauer aus Solothurn, Maurer aus dem Tessin und Informatiker aus Bern an Bike-Trails, Wanderwegen und Brücken – und tun damit etwas für die Gesellschaft und die Schönheit des Landes. Zu Besuch beim martifuture camp.

Über den Dornbach auf der Restialp auf 2100 Metern führt eine neue Brücke. Die Brückenpfeiler und die Steinmauer für die mobile Brücke sind von Lernenden erstellt worden, die während mehrerer Wochen im Lötschental im Einsatz sind. Silas Dirlewanger, Maurer in Ausbildung bei Mancini & Marti im Tessin, ist einer von elf Marti-Lernenden, die zurzeit im Lötschental stationiert sind. «Der Auftrag ist spektakulär, der Helikopter hat Material und Maschinen hergeflogen», sagt Silas Dirlewanger über seine aktuelle Aufgabe. Sein Einsatz erfolgt im Rahmen des martifuture camps, das 2022 zum vierten Mal stattfindet. 11 Wochen lang sind rund 150 Lernende aus 17 verschiedenen Lehrbetrieben der Marti Gruppe je eine Woche im Einsatz.

Die ganze Schweiz auf der Baustelle

In dieser Woche sind drei Deutschschweizer, zwei Romands und sechs Tessiner vor Ort. «Der Start war ein bisschen harzig wegen den unterschiedlichen Sprachen», sagt Gian Reto Hess, Co-Projektleiter von Marti Zürich. Doch mittlerweile haben sie sich gefunden, sie versuchen, miteinander zu kommunizieren sagt er zufrieden. Maurerlernender Silas spricht Deutsch und Italienisch und bestätigt: «Ich bin viel am Übersetzen – aber wir haben es gut!» Nach Feierabend duellieren sich die Lernenden regelmässig am Töggeli-Kasten, spätestens da werden sprachliche Grenzen aufgehoben.

Unterhalb der Anenhütte arbeiten Jannis Fahrni und Nick Müller am Trail Richtung Fafleralp, gemeinsam mit Mitarbeitenden der Trailworkers. Um den Trail zu gestalten, bohren sie Löcher in grosse Steine und «splitten» respektive zerteilen diese mit dem «Rock Cracker». Dank der Arbeit der beiden Solothurner Strassenbau-Lernenden gibt es hier bald eine sichere Strecke für Downhill-Biker.

Bauen & Geniessen

Eine der Hauptarbeiten der Lernenden im martifuture camp sind die Wanderweg-Unterhaltsarbeiten. Dazu gehört auch mal das Bauen kleiner Mauern oder Gartenarbeiten. Auch Feuerstellen und Suonen sind geplant. Hier ist Gilles Riesen im Einsatz, seines Zeichens Informatiker im 4. Lehrjahr. Sonst sitzt er täglich vor dem Computer und stellt sich vielfältigen IT-Aufgaben, hier erhält er nun Einblick seiner Kollegen auf den Baustellen – und beginnt wichtige Zusammenhänge zu verstehen.

Die Lernenden erfahren ihre Arbeit nochmals von einer neuen Seite. «Nicht viele können behaupten, dass sie je an einem solch schönen Ort gearbeitet haben», schwärmt Jannis. Nick ist einverstanden und scherzt: «Es ist hier etwas ganz anderes als in der Stadt. Wir sind mehr am Träumen als als arbeiten - es ist so schön!»

Das Buschtelefon funktioniert

Das martifuture camp fördert die gruppenübergreifende Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den verschiedenen Lehrberufen, Lernenden, Verantwortlichen und Konzerngesellschaften. Es ist ebenfalls eine Massnahmen der Marti Gruppe, um Nachwuchs für die Baubranche zu finden. «Wir machen so viel wie wir können – Berufsmessen, Erlebnistage, Tage der offenen Tür wie der martifuture day», zählt Gian Reto Hess auf. Mit Erfolg: «Wir möchten, dass die Lernenden in ihrem Umfeld von uns berichten», sagt er. So sind auch einige der Lernenden im martifuture camp durch ihr Umfeld auf ihren jetzigen Lehrberuf aufmerksam geworden. Silas Vater hat früher schon mit der Marti zusammengearbeitet, Jannis’ Brüder arbeiten beide auch bei der Marti AG Solothurn. Nick wiederum wollte auf Nummer sicher gehen. Er schnupperte zu allen vier Jahreszeiten den Strassenbauer-Beruf und merkte, dass die Arbeit bei Hitze oder Kälte sehr streng sein kann. Das hielt ihn aber nicht davon ab, sich für die Ausbildung zum Strassenbauer zu entscheiden – im Gegenteil.

 

Für die Gemeinschaft

Auch Co-Projektleiter Gian Reto Hess ist mit Leidenschaft dabei. «Ich habe mich verliebt ins Handwerk, und ich liebe es, das Handwerk weiterzugeben.» Nick Müller vergleicht seinen Beruf mit sozialer Arbeit. «Wir leisten etwas für die Leute», sagt er. Auch Jannis ist stolz auf seinen Beruf. «Ich kann am Abend sagen, ich habe etwas für die Bevölkerung gemacht.»

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten

Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Joel Bigler

Leiter Marketing & Marketing Automation

[email protected]

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