Innovationskraft von Baufirmen Schweizer KMU sind immer weniger innovativ. Fehlendes Kapital wird häufig als Grund genannt. Dabei variiert die Innovationsfähigkeit der Baufirmen von Region zu Region. Innovationsförderung kann den Firmen bei der Forschung helfen. Donnerstag, 8.12.2022 | 07:30 Schweizerischer Baumeisterverband News Innovationskraft von Baufirmen Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Immer weniger Schweizer KMU forschen Obschon sich die Ausgaben für Forschung & Entwicklung in den letzten 20 Jahren von 11 auf 23 Mrd. Franken mehr als verdoppelten, ist der Anteil der Privatwirtschaft von 74% auf 68% gesunken, die Forschung wird zunehmend den Hochschulen überlassen. Die Schweiz ist stolz auf ihre forschenden KMU. Die Wahrheit ist aber, dass vor 20 Jahren noch 43% der KMU geforscht haben, heutzutage sind es nur noch 23%. × 2. Finanzmittel als grösstes Innovationshemmnis Welche Hindernisse bremsen Schweizer KMU, zu forschen und Innovationen voranzutreiben? Das liebe Geld ist die Antwort: zu hohe Kosten für die Innovation, fehlendes Eigenkapital und fehlendes Fremdkapital sowie eine zu lange Dauer bis sich die Innovation amortisiert gehören zu den bedeutsamsten Hindernissen in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Diese Gründe sind sicherlich auch für die Baubranche wichtig. Ein hohes Marktrisiko – also intensiver Wettbewerb und grosse Skepsis gegenüber Produktinnovationen - sowie ein Mangel an Fachkräften und Forschungspersonal dürften die Innovationstätigkeit sowohl in der Industrie als auch in der Baubranche beschneiden. 8.5% der Firmen bewerten die Bauvorschriften und Raumplanung als ein wichtiges Hemmnis. Die Bauvorschriften normieren den Bau von Gebäuden und Infrastruktur sehr stark. Der finanzielle Anreiz für Gewinne und Innovationen wird dadurch stark ausgebremst. Bauherren goutieren neue Bauverfahren und Bauprodukte ebenfalls wenig, sie lassen sich durch die gesetzlichen Vorgaben entmutigen. × 3. Gehemmte Innovationstätigkeit in Baubranche mit gewissen Ausnahmen Muss man sich auch um die Innovationskraft der Baubranche sorgen? Im Vergleich zur Industrie und dem Dienstleistungssektor betreiben deutlich weniger Baufirmen Forschung & Entwicklung. Diesbezüglich sind die Regionen Zürich und die Zentralschweiz mit einem Anteil von über 10% noch die Spitzenreiter, in der Genferseeregion tendiert der Anteil jedoch gegen 0% gemäss KOF. Die Genferseeregion legt hingegen ihren Schwerpunkt besonders stark auf Prozessinnovationen, um Kosten zu reduzieren. Zwischen 10% (Genf) und 40% (Zürich) der Baufirmen können auf Produkt- und Prozessinnovationen verweisen. Eine «Innovation» wird definiert als ein neues oder verbessertes Produkt bzw. Verfahren, das sich merklich vom Bisherigen unterscheidet. In vier der sieben Regionen besitzen keine Baufirmen ein Patent, in Zürich, Zentralschweiz und Ostschweiz beträgt der Anteil zwischen 0.4% und 1.2%. Dies ist deutlich weniger als in der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Die gehemmte Innovationstätigkeit trägt zu einer relativ geringen Produktivität der Baubranche bei. In manchen Regionen wie am Genfer See, Zentral- und Ostschweiz scheint der Preiswettbewerb besonders intensiv, was ebenfalls viele Baufirmen verleitet, ein besonderes Gewicht auf die Kostenreduktion zu legen. × 4. Unternehmen sollten Innovationsförderung stärker nachfragen Unternehmen sind bei der Forschung und Entwicklung von Innovationen nicht auf sich allein gestellt. Sie können über nationale oder landesweite Stellen Förderungen beantragen. Innosuisse beispielsweise stellt die Verbindung zwischen Unternehmen und Forschenden an den Hochschulen her. Was sind die wichtigsten Motive, warum Bauunternehmen Innovationsförderung suchen? Der Zugang zu externem Wissen und Know How ist der wichtigste Grund, über 40% der innovativen Baufirmen geben diesen Motivationsfaktor an. Rund 35% möchten die Marktchancen ihrer Innovationen mit externer Hilfe verbessern. Nur etwa jede vierte Baufirma begründet die Suche nach Innovationsförderung mit eigenen begrenzten finanziellen oder personellen Kapazitäten. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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