Städte sind Bau-Fortschrittsmotoren 85% der Schweizer Bevölkerung wohnt in Städten. Daher übernehmen die Städte eine Führungsrolle bei der Verdichtung von Bevölkerung und Verkehr sowie beim Kampf gegen den Klimawandel. Mittwoch, 3.1.2024 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Städte sind Bau-Fortschrittsmotoren Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Zu wenig Verdichtung in den meisten Städten Statistisch betrachtet lag die Zimmerdichte, also die durchschnittliche Anzahl Bewohner pro Zimmer, im Jahr 2017 bei 0.615 Menschen, im Jahr 2021 waren es 0.607. Dieser scheinbar kleine Rückgang um 1.4% mag nicht alarmierend klingen, aber er bedeutet, dass die Schweizer nicht (ausreichend) verdichten, wenn der Bevölkerungszuwachs nicht in einer weiteren Zersiedelung münden soll. In 100 der 170 erfassten Städte ist die Zimmerdichte gesunken. In nur 5.3% der Städte nahm die Dichte zu, im Rest blieb sie konstant. Die Schweizer Städte müssen der Zersiedelung stärker entgegenwirken als sie es in den letzten fünf Jahren taten. × 2. Bislang recht wenige Abrisse alter Wohnungen für neue Wohnungen Obwohl schon seit längerer Zeit darüber geklagt wird, dass Bauland knapp ist, wurden die meisten Wohnungen in der Schweiz zwischen 2016 und 2020 durch Neubau oder durch einen Umbau bestehender Gebäude, meist auf Industriebrachen, geschaffen. Den meisten Städten ist es gelungen, innert fünf Jahren bis zu 10% mehr Wohnungen zu errichten gemessen am Wohnungsbestand anfangs 2016. Relativ betrachtet liegen Bussigny und Crissier auf den ersten beiden Plätzen mit 25% bzw. 23.5% mehr Wohnungen netto. Absolut gesehen liegt die Stadt Zürich mit beinahe 11 000 Wohnungen Nettozugang (= neue Wohnungen abzüglich abgebrochener Wohnungen) auf Platz 1, dies entspricht in der bevölkerungsreichsten Stadt der Schweiz lediglich 5% mehr. In den meisten Städten lag das Verhältnis von abgebrochenen Wohnungen bei unter 10% relativ zum Neuzugang. Während eine alte Wohnung abgebrochen wurde, entstanden 10 neue Wohnungen. Die meisten Wohnungen entstanden aber nicht durch Ersatzneubau, sondern durch Neubauten oder Umbauten. In Zukunft werden aber wohl die Städte stärker verdichten, allerdings werden pro abgerissene Wohnung weniger neue Wohnungen erwachsen als früher. × 3. 90% der Gemeinden haben Strassenverkehr verdichtet Spricht die Schweiz von Verdichtung, so denkt sie meist an Gebäude. Mit der Bevölkerung wächst aber auch die Mobilität, der Verkehr muss also ebenfalls verdichtet werden. In fast jeder (96%) der rund 2 100 erfassten Schweizer Gemeinden ist die Anzahl registrierter Personenwagen in den letzten 10 Jahren gestiegen, in 4% hat sie abgenommen. Der eigene Wagen wird auch künftig das bevorzugte Verkehrsmittel bleiben. Immerhin haben 7% bzw. 140 Gemeinden es dennoch geschafft, ihr Strassen- und Wegenetz zu verkleinern. 49% haben ihre Strassenfläche nicht verändert und in 44% ist diese Fläche gewachsen. Die Verkehrsdichte, berechnet als Verhältnis von der Anzahl Personenwagen zu Hektar Strassenfläche, hat in über 1 800 Gemeinden zugenommen und sie ist in rund 250 Gemeinden gesunken. Wenn die Verkehrsdichte zunimmt, so impliziert dies erfreulicherweise eine Effizienzsteigerung der genutzten Fläche. Allerdings bedeutet eine zu hohe Dichte eine Überlastung des Strassennetzes, wodurch Staubildung und Wartezeiten zunehmen. Im Schnitt tummelten sich 2010 noch 61 Personenwagen je Hektar Strassenfläche, heute sind es 68. × 4. Alt bedeutet nicht gleich schmutzig Gemessen am Alter seiner Gebäude ist Le Locle die älteste Stadt der Schweiz. 90% seiner Wohnungen sind über 40 Jahre alt. Die nächstältesten Städte sind Bern und Basel, hier sind nur 12% bzw. 14% des Wohnungsbestands jünger als 40 Jahre. Hingegen kennen Risch und Plan-les-Ouates kaum Wohnungen, die bereits zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs bestanden. 70% ihrer Wohnungen stammen aus den jüngsten vier Dekaden. Bloss in 35 der 172 Städte, für welche Daten verfügbar sind, ist die Hälfte der Wohnungen jünger als 40 Jahre. Dies zeigt, wie langwierig es ist, den Gebäudepark umfassend zu verdichten und zu sanieren. Wohnungen jüngeren Datums gelten als wesentlich energiesparender und umweltfreundlicher als jene, die vor 1980 erbaut wurden. 1.5 Millionen Gebäude in der Schweiz müssen saniert oder ersetzt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Man könnte annehmen, dass junge Gebäude eher auf moderne, umweltfreundliche Heizungssysteme setzen würden als ältere Gebäude. In der Grafik würde man daher erwarten, dass die beiden Linien recht parallel zueinander verlaufen würden. Dieser Zusammenhang besteht zwar, aber er ist eher schwach ausgeprägt. Obwohl die Wohnungen in Basel und Bern nahezu gleich alt sind, verfügen 62% der Basler Wohnungen über nicht-klimaschädliche Heizungen, also keine Öl- oder Gasheizung, während es nur 16% in Bern sind. Dies bedeutet, dass selbst in relativ modernen energetischen Gebäuden längst nicht immer ein umweltfreundliches Heizsystem ausgewählt wurde. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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