Stein für Stein: Zürichs neue Gassen

Werkleitungs-Sanierungen im Zürcher Nieder- und Oberdorf

Alt trifft Neu: die Werkleitungen unter den historischen Gassen Zürichs werden für die Zukunft fit gemacht. Das gibt viel zu tun für Strassenbauer wie den Lernenden Eduardo Marques. Er und sein Team von der Tibau AG stellen sich in der belebten Fussgängerzone besonderen Herausforderungen.

 

Die Gassen des Zürcher Nieder- und Oberdorfs werden neu gebaut. Während die Werkleitungen – einschliesslich der Wasserversorgung Zürich (WVZ), Energie 360°, und ewz – eine dringend benötigte Überholung erfahren, führt die Tibau AG die Werksleitungs- und Oberflächenarbeiten durch.

 

 

 

Bauarbeiten, ab 2023 bis 2028, mitten in einer der belebtesten Zonen der grössten Stadt der Schweiz? Das kommt nicht weiter überraschend mit einigen Auflagen und Anforderungen seitens der Stadt Zürich. Zum einen soll der historische Charakter bewahrt werden, und dennoch sollen die Gassen begehbar für alle sein – sprich auch für Menschen in Rollstühlen. «Wir verwenden die alten Steine wieder und passen in den Hauptgassen mit neuen Steinen die Pflästerung so an, dass sie auch für Rollstuhlfahrer gut begehbar ist», sagt Marksym Hrytsay. Der frühere Bauzeichner machte eine Zusatzlehre als Strassenbauer und absolviert zurzeit ein Praktikum im Rahmen seiner Ausbildung zum Bauführer.

Mir gefällt es besonders, Kanäle aufzumachen und zu spriessen, aber die Belagsarbeit gefällt mir auch sehr gut.

Eduardo Marques
Strassenbauer im 3. Lehrjahr Tibau AG

Die Kunst des Pflasterns

Im Zentrum der Arbeit stehen die Strassenbauer, die mit Präzision und Fingerspitzengefühl die Pflastersteine setzen. «Es ist ein Knochenjob, das braucht grosses Können», erklärt Urs Spörri, Bauführer und Lernenden-Betreuer. Auch der Lernende Eduardo Marques ist schon Teil dieses wichtigen Prozesses. Unter Anleitung erfahrener Kollegen lernt er, wie wichtig jedes Detail ist, besonders wenn es um Millimeter für die behindertengerechte Gestaltung der Wege geht. «Mir gefällt es besonders, Kanäle aufzumachen und zu spriessen, aber die Belagsarbeit gefällt mir auch sehr gut», sagt Eduardo.

 

Das Nieder – und Oberdorf ist während der Bauarbeiten für Bewohner, Passanten und Verkehr nicht gesperrt – entsprechend wichtig ist die Rücksichtnahme auf Passanten bei der Bedienung von Maschinen. Eine herausfordernde Aufgabe für die Bauarbeiter der Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Tibau AG und Scheifele AG.  Zudem pausieren die Bauarbeiten im Sommer – dann ist schlicht zu viel los in den Gassen Zürichs. Gearbeitet wird zwischen Oktober und April.

 

Auch wenn die Bevölkerung von den sanierten Werkleitungen profitiert, sind fünf bis sechs Jahre Bauarbeiten eine lange Zeit. Eine weitere Auflage der Stadt betrifft deswegen die Lärm- und Umwelt-Emissionen. «Alles was geht, machen wir mit Elektrogeräten», sagt Urs Spörri dazu. Akkubetriebene Maschinen sind für viele Leute auf dem Bau noch Neuland. «Wir probieren viele neue Maschinen aus – es ist so gesehen auch ein Pilotprojekt für uns», sagt Spörri.

Nach meiner Lehre möchte ich mich weiterentwickeln, vielleicht als Vorarbeiter oder Polier.

Eduardo Marques
Strassenbauer im 3. Lehrjahr Tibau AG

 

 

Ausbildung mit Perspektive

Die Branche ist im Wandel – Innovationen wie neue Maschinen gehören dazu. Für Eduardo Marques verspricht die Lehre als Strassenbauer eine vielversprechende Zukunft. «Nach meiner Lehre möchte ich mich weiterentwickeln, vielleicht als Vorarbeiter oder Polier», sagt er. Urs Spörri begrüsst die Pläne des Lernenden:

 

Eine Ausbildung als Strassenbauer öffnet viele Türen. Das Spektrum der Möglichkeiten ist riesig.

Urs Spörri
Bauführer und Lehrlingsverantwortlicher Tibau AG

So erstaunt es nicht, dass der Lernende im dritten Lehrjahr bereits seinen Arbeitsvertrag für die Zeit nach seinem Lehrabschluss bei der Tibau AG unterschrieben hat.

Eine Baustelle voller Lernmöglichkeiten

Die Sanierung im Niederdorf bietet jungen Lernenden wie Eduardo eine einmalige Chance, ihr Handwerk zu erlernen und gleichzeitig Teil eines Projekts zu sein, das das alltägliche Leben vieler Menschen zum Besseren verändert: von den Bewohnern bis zu den Besuchern im Zürcher Nieder- und Oberdorf. Urs Spörri meint: «Es ist wichtig, dass die Lernenden sichtbar sind und ihre Arbeit wahrgenommen wird, sodass die Freude an ihrem Handwerk auch nach aussen strahlt.»

 

 

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Petra Stocker

Kampagnenleiterin Berufsmarketing

[email protected]

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