Steine setzen, Gold gewinnen

Ganz nach oben aufs Treppchen schaffte es Nicola Krause aus Schüpfheim im Entlebuch: er brillierte in der Kategorie «Bricklaying» (Maurerhandwerk). Es sei ein Ergebnis von harter Arbeit, eisernem Willen und kühlem Köpfchen.

Unter hohem Zeitdruck musste Nicola innert 18 Stunden drei Objekte mauern, darunter einen Löwen, zwei Kreuze und einen Schriftzug. Das erste Objekt war besonders anspruchsvoll, wobei Nicola auch zwei Fehler unterliefen. «Durch diesen Fehler habe ich mir selbst Druck aufgesetzt, dass ich weiterhin absolut genau sein muss», blickt Nicola zurück. So bewahrte er einen kühlen Kopf und lieferte präzise Arbeit, die ihn zum Erfolg führten.

Um sich auf diesen anspruchsvollen Wettbewerb vorzubereiten, investierte Nicola viel Zeit. Er absolvierte praktische Trainings in Maurerlehrhallen, nahm an Teamweekends teil, die von SwissSkills organisiert wurden, und betrieb intensives Mentaltraining. Seine Arbeitgeber gaben ihm die nötige Zeit und die materiellen Ressourcen für die Vorbereitung. «Ohne die Unterstützung der Arnet Bau AG damals bei den SwissSkills und jetzt von der Stalder Tiefbau AG wäre dieser Erfolg niemals möglich gewesen», weiss Nicola Krause.

Inspirierender Erfolgsweg

Wie beginnt die Karriere eines Europameisters? Für Nicola spielte sicher der Beruf seines Vaters eine Rolle: Als Architekt machte dieser seinen Sohn mit der Baubranche vertraut. Dazu kamen Nicolas Grossvater, der einen Bauernhof führte, und viele Folgen von «Bob der Baumeister», die Nicola schon als Kind zum Entschluss brachten: er wollte einen handwerklichen Beruf erlernen.

Seine berufliche Reise begann Nicola mit einer Maurer-Lehre bei der Firma Arnet Bau AG in Entlebuch. Dort arbeitete er nach Lehrabschluss weiter, bis ihn im Jahr 2021 ihn ein Unfall beim Skifahren ereilte, der seine berufliche Zukunft auf der Baustelle in Frage stellte. Anstatt aufzugeben, entschied er sich für eine neue Herausforderung und wechselte zur Stalder-Tiefbau AG, wo er seine Laufbahn als Junior Bauführer fortsetzte. Zurzeit schliesst er die Polierschule im Strassenbau ab, danach plant er, die Bauführerschule zu besuchen. Gut möglich also, dass der Europameister-Titel nur einer von vielen Höhepunkten in einer vielversprechenden Karriere in der Baubranche sein wird.