Fachkräftemangel: Das bestehende und künftige Angebot weist Abholbedarf auf Die Nachfrage dürfte in den nächsten zwei Dekaden das Angebot an qualifizierten Fachkräften überschreiten. Ressourcen können besser optimiert werden indem man ein Blick auf den Bestand an Fachkräften und die Anzahl benötigter Fachkräfte wirft. Mittwoch, 17.5.2023 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Fachkräftemangel: Das bestehende und künftige Angebot weist Abholbedarf auf Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Nachfrage nimmt mit der Zeit zu Bei allen wichtigsten Berufen des Bauhauptgewerbes dürfte die Nachfrage bis 2030 und 2040 gemäss der Fachkräfte-Studie des SBV ständig steigen. Insbesondere Berufe wie Maurer, Polier und Vorarbeiter werden stärker bis 2030 nachgefragt. Im Vergleich zu heute werden jeweils 400 bis 500 Maurer, Polier und Vorarbeiter mehr benötigt. Reicht aber das voraussichtliche Angebot an Fachkräften aus, um die Nachfrage zu befriedigen? × 2. Das Angebot deckt nicht den Bedarf Im Vergleich zu 2020 wird sich der Bestand an Fachkräften bis 2030, mit Ausnahme der Bauführer und Strassenbauer, negativ entwickeln. Bei den Bauführern nimmt das Angebot nur leicht zu, bis 2030 um 9%. Die Lage bei den raren Bauführern wird sich nur leicht entspannen. Obschon bei den Strassenbauern ein Plus von 21% erwartet wird, dürfen die Berufswerbungsaktivitäten nicht abnehmen, da die Strassenbauer ein wichtiger Rekrutierungspool für künftige Kaderstellen sind. Die grösste Abnahme bis 2030 beobachtet man bei den Maurern und Vorarbeitern, der Bestand wird jeweils um 1'400 bis 1'500 Beschäftigte sinken, also um etwa 20%. Negativ wird sich ebenfalls das Angebot an Polieren (-12%) sowie Baumeistern (-6%) entwickeln. Bei den Polieren ist nach 2030 mit einer Stabilisierung zu rechnen. Bei Maurern und Vorarbeitern ist mit einem weiteren, wennschon langsameren Rückgang zu rechnen. × 3. Ausmass des Fachkräftemangels Die Nachfrage in allen Berufen steigt, das Angebot sinkt jedoch bei der Mehrheit. Daher ist es Zeit, Nachfrage und Angebot einander gegenüber zu stellen und das Ausmass der Lücke zu bemessen, die Lücke namens Fachkräftemangel. Die Prognosen helfen allen Bildungsakteuren und Unternehmen, angemessene und wirkungsvolle Entscheidungen zu treffen, um den Fachkräftemangel zumindest teilweise zu schliessen. Gemessen am Bedarf herrscht ein Mangel an Maurern, Vorarbeitern, Polieren und Baumeistern. Im Jahr 2030 fehlen etwa 1'700 Maurer sowie rund 1'600 Vorarbeiter. Die Lücke ist bei den Polieren mit gut 1'050 fehlenden Fachkräften ebenfalls signifikant. In dem Jahr ist die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage bei den Baumeistern noch relativ klein, aber sie wird sich bis 2040 ausweiten. 2030 wird es laut Prognose ein scheinbares, kleines «zu viel» an Bauführern sowie Strassenbauern (300 bzw. 500 Beschäftigte) geben, aber man darf nicht vergessen, dass jeder Markt – auch der Arbeitsmarkt - ein wenig Spielraum benötigt, um zu funktionieren. Insofern kann sicherlich keine Rede von einem Überangebot sein. Die Prognosen sind ausserdem auf Vollzeitstellen ausgelegt. Wenn mehr Beschäftigte künftig in Teilzeit arbeiten, wird sich die Nachfrage erhöhen und damit auch das «Überangebot» abnehmen. × 4. Langfristige negative Entwicklung vermeiden Diese Grafik zeigt den Fachkräftemangel in Prozent des Bedarfs, um die prognostizierte Bautätigkeit bewältigen zu können. Positive Werte deuten auf einen Mangel an Fachkräften hin, negative auf einen gewissen Überschuss gemessen am prognostizierten Bedarf. Der Fachkräftemangel dürfte bis 2040 zunehmen – Spitzenreiter sind Vorarbeiter mit 32%, gefolgt von Maurern mit 31%. Baumeister dürfen insbesondere nach 2030 eine steile Zunahme der Lücke erfahren, sie weitet sich von 8% im 2030 auf 29% im 2040 aus. Bei den Maurern und Vorarbeitern stellen wir hingegen in der ersten Dekade ein höheres Tempo als zwischen 2030 und 2040 fest. Bei den Strassenbauern übersteigt das Angebot die Nachfrage im 2040 um 27%. Eine Weiterbildung dieser Fachkräfte könnte den Mangel an Kadern zumindest im Tiefbau reduzieren. Es bestehen mehrere Massnahmen, um den Mangel an Fachkräften zu reduzieren. Diese Massnahmen und ihre Wirkung werden in dem nächsten Beitrag vorgestellt. × Mitglieder des SBV können die Fachkräfte-Studie oder auch ihre Zusammenfassung im SBV-Shop herunterladen:Gesamte Studie Zusammenfassung der Studie Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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