Wenn strategische Entscheidungen in der Unternehmensnachfolge von emotionalen Faktoren beeinflusst werden

Bei der Nachfolgeplanung handelt es sich um eine strategisch wichtige, aber auch sehr emotionale Aufgabe im Unternehmen. Insbesondere die Bauwirtschaft ist sehr stark von Familienunternehmen geprägt.

Bei der Nachfolgeplanung handelt es sich um eine strategisch wichtige, aber auch sehr emotionale Aufgabe im Unternehmen. Insbesondere die Bauwirtschaft ist sehr stark von Familienunternehmen geprägt. Im Gastbeitrag geht Dr. Marcus Wittner auf die Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge ein.

Die Unternehmensnachfolge kann eine komplexe Angelegenheit sein, die sorgfältige Planung und Vorbereitung erfordert. Damit wird sichergestellt, dass das Unternehmen erfolgreich weitergeführt wird und dass die Interessen aller Beteiligten, einschliesslich der Eigentümer, Mitarbeiter und Kunden, berücksichtigt werden. Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge kann dazu beitragen, die Kontinuität des Unternehmens zu gewährleisten, Arbeitsplätze zu sichern und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern.

Definition

Die Unternehmensnachfolge bezieht sich auf die Übertragung der Eigentums- und Führungsrechte eines Unternehmens von einer Person oder Gruppe auf eine andere Person oder Gruppe. Dies kann durch verschiedene Arten von Transaktionen erfolgen, wie zum Beispiel den Verkauf des Unternehmens, die Übertragung des Eigentums durch Schenkung oder Vererbung oder die Übertragung der Führungsrolle durch die Ernennung eines neuen Geschäftsführers.

Nutzen

Um eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge zu gewährleisten, ist es wichtig, eine klare Strategie und einen klaren Plan zu entwickeln, der die Bedürfnisse und Ziele aller Beteiligten berücksichtigt. Dies kann den Einsatz von Fachleuten wie Anwälten, Steuerberatern und Unternehmensberatern erfordern, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Nachfolge gründlich geplant und ausgeführt werden.

Erfolgskriterien

Die Erfolgskriterien einer Unternehmensnachfolge hängen von verschiedenen Faktoren ab. Allerdings gibt es einige allgemeine Erfolgskriterien, die bei fast allen Unternehmensnachfolgen wichtig sind. Hier sind einige Beispiele:

  1. Eine sorgfältige Planung: Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert eine umfassende Planung und Vorbereitung. Dazu gehört auch eine sorgfältige Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens sowie eine Bewertung der finanziellen Situation.
  2. Eine klare Kommunikation: Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert eine klare und offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Es ist wichtig, alle Fragen und Bedenken der Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten zu berücksichtigen und sie über den Fortschritt und die Pläne der Nachfolge auf dem Laufenden zu halten.
  3. Kontinuität: Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sollte darauf abzielen, die Kontinuität des Unternehmens sicherzustellen. Dazu gehört auch die Erhaltung der Unternehmenskultur und -werte sowie die Fortführung der erfolgreichen Geschäftsstrategien.
  4. Ein geeigneter Nachfolger: Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert die Identifikation und Auswahl eines geeigneten Nachfolgers. Dieser sollte über die notwendigen Fähigkeiten, Erfahrungen und Ressourcen verfügen, um das Unternehmen erfolgreich zu führen.
  5. Eine reibungslose Übergabe: Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert eine reibungslose Übergabe der Führungsrolle und des Eigentums. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle rechtlichen und finanziellen Aspekte ordnungsgemäss geregelt sind und dass die Übergabe ohne Unterbrechungen oder Störungen erfolgt.
© Ben Zurbriggen Fotografie, Unterer Kanalweg 23, CH-2560 Nidau, Switzerland

Varianten

Für Nachfolgelösungen gibt es verschiedene Formen, die sich insbesondere bei der Suche nach einer geeigneten Lösung berücksichtigen können:

  1. Familiennachfolge: Eine Möglichkeit besteht darin, das Unternehmen innerhalb der Familie weiterzugeben. Dabei kann der Eigentümer das Unternehmen an die Nachkommen übergeben.
  2. Externe Nachfolge: Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine externe Nachfolge zu suchen, beispielsweise durch eine Anzeige oder eine Personalvermittlung. Diese Option kann besonders sinnvoll sein, wenn es in der Familie keine geeigneten Nachfolger gibt oder das Unternehmen spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert.
  3. Management-Buy-out: Eine weitere Möglichkeit, bei dem das Management des Unternehmens das Unternehmen von den bisherigen Eigentümern erwirbt. Dies kann eine Option sein, wenn das Management bereits Erfahrung im Unternehmen hat und sich gut mit den Geschäftsprozessen auskennt.
  4. Verkauf an Investoren: Diese Option kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn das Unternehmen ein hohes Wachstumspotenzial hat und eine Finanzspritze benötigt.
  5. Kooperation mit anderen Unternehmen: Dabei kann es sich um eine Fusion, eine Übernahme oder eine strategische Partnerschaft handeln.

Welche Nachfolgelösung die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, der Grösse des Unternehmens, der finanziellen Situation und den persönlichen Präferenzen des Eigentümers.

Über den Autor

Dr. Marcus Wittner ist geschäftsführender Gesellschafter der contagi Unternehmensgruppe, ein inhabergeführtes Beratungsunternehmen mit Standorten in der Schweiz, Deutschland und China. Das contagi Netzwerk ist Ansprechpartnerin für organisatorische Entwicklung und qualitatives Wachstum und hat sich auf inhabergeführte Unternehmen sowie unternehmerisch denkende Entscheider in Grossunternehmen spezialisiert.

Über den Autor

pic

Adrian Dinkelmann

[email protected]

Artikel teilen