Vom Rückbau zu neuem Baumaterial

Bei der Sanierung der 1. und 2. Röhre im Projekt Ausbau Nordumfahrung Zürich fällt etwa 220 000 Tonnen Rückbaumaterial an. Die Mehrheit soll wiederverwendet werden.

 

Die dritte Röhre am Gubrist ZH ist Sommer 2023 in Betrieb, nun werden die beiden bestehenden Tunnelröhren saniert, eine Arbeit, die bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll. Notwendig wurde die Erneuerung unter anderem aufgrund von Chloridschäden, also einer Korrosion an Bewehrung und Beton, weil die Zwischendecke nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und weil die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung nicht mehr den Anforderungen entspricht, so finden sich auf dem Markt keine Ersatzteile mehr. Der Gubristtunnel ist eine der stärkstbefahrenen Strassen der Schweiz, an Werktagen wird sie im Schnitt von 120 000 Fahrzeugen benutzt. Daher wollten die Verantwortlichen kein Risiko eingehen.

 

500 Einfamilienhäuser

Das Projekt steht vor der Herausforderung, dass beachtliche Mengen an Rückbaumaterial anfallen, nämlich 220 000 Tonnen, was der Ladekapazität von 13 500 Lastwagen entspricht. Davon sind 120 000 Tonnen Betonrückbau, das entspricht etwa der Menge von 500 Einfamilienhäusern. Die Menge an Mischabbruch beträgt 37 000 Tonnen, Erdaushub 21 000 Tonnen. Auf Asphalt entfallen 19 000 Tonnen. Den Verantwortlichen war schnell klar, dass das Rückbaumaterial einer Wiederverwendung zugeführt werden soll. Daher wurden die beiden Röhren vor den eigentlichen Abbrucharbeiten unter dem Lead der Chefbauleiterin Bianca Meines gereinigt und das dabei anfallende Wasser ordnungsgemäss entsorgt. Dadurch kann der Abbruch als unverschmutzt bezeichnet werden, womit 90 Prozent recycliert werden und zum Beispiel zu Recyclingbeton weiterverarbeitet werden können. Um eine möglichst hohe Recyclingquote zu erreichen, werden die anfallenden Materialien möglichst sortenrein triagiert.

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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